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    Lebendige Kompetenz ~ im Indikolog

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Dienstag, 9. Juli 2002

Das Kaufmannszeugnis: wohlwollen mangelhaft



Ich darf heute nicht mehr annehmen, dass mir ein Geschäftsmann wohlgesonnen ist - dass er oder sie mein Wohlergehen im Auge hat.

Das Geschäftsleben wird gemeinhin als Dschungel angesehen und es überlebt nur der Stärkere. Das ist so! Was wunder ich mich also darüber und beklage mich gar?

Ist da wirklich nur Platz für Hauen und Stechen?

Kann ich nicht im Rahmen der guten Sitte, annehmen, dass in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit innerhalb einer Geschäftsbeziehung der Geschäftspartner mein Wohlergehen im Sinn hat.

Man fragt sich angesichts der Energie und Geld, die in so manche Lächerlichkeit gewisser Rechtsstreite im Geschäftsleben gegeben wird, was los ist mit Kaufmannsehre, Loyalität und Wahrhaftigkeit.

Gibt es noch ehrenwerte Geschäftleute oder sind wir tatsächlich so verkommen, dass wir vor lauter Gier, Neid und Missgunst auf einen liebe- und vertrauensvollen Umgang untereinander verzichten müssen. Wo ist das gegenseitige Wohlwollen?

Ich begrüße Egoismus immer dort, wo er nicht zu Lasten der Gemeinschaft oder auch nur eines anderen Indivduums erfolgt. Das eine muss das andere nicht ausschließen. Damit dieser Egoismus funktioniert, braucht es Ehre und Gewissen und ein gesundes WIR-Bewußtsein.

Gerne lehrte ich so manches Mal die Welt Mores. Statt dessen kämpfe ich hart, mich nicht der Welt anzupassen und gleichermaßen ein paar deftige Hiebe in anderer Kniekehlen zu geben. Wie gut tut es da, auf die Spezies "Ehrenwerte/r Kauffrau/mann" zu treffen. Es gibt sie. Wir dürfen darüber dankbar sein.

Ich will auch weiterhin vom Wohlwollen ausgehen und vertrauen haben. ... einfach weil es wichtig ist für ein gutes WIR, in dem Wohlstand wachsen kann. Es lohnt sich die Kraft in den Bau einer starken Gemeinschaft zu stecken statt sich in Scharmützeln mit windigen Zeitgenossen zu verzetteln.


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Kaufmannsehre, gibt es das noch?



Oder: der Wert des gesprochenen Wortes. Wieviel gilt heute noch das gesprochene Wort? Kann ich mich darauf verlassen, oder bin ich dann verlassen? Ich persönlich lege sehr viel Wert auf Verlässlichkeit, Klarheit, Aufrichtigkeit, vor allem auch im gesprochenen Wort. Doch leider muß ich immer wieder sehr schmerzliche Erfahrungen machen, daß ich mit dieser Einstellung ein eher seltenes Exemplar der Spezies Mensch bin. Ich frage mich, woher das kommt. Schwätzen wir nur hirnlos daher, daß uns gar nicht bewußt ist, was wir sagen und welche Konsequenzen Worte für mich und andere haben könnten? Im Kontakt untereinander wird ständig gesprochen, Abstimmungen, Absprachen, Vereinbarung, Informationen ausgetauscht. Sollte es wirklich notwendig sein, dies alles schriftlich zu fixieren, um es "schwarz auf weiß" dem anderen als bindend, verbindlich unter die Nase halten zu können oder einem Richter nachweisen zu können? Stellen Sie sich nur diesen "Verbindlichkeits-Aufwand" vor. Muß das wirklich sein, oder ist der Weg des Wortes nicht doch der wirtschaftlichere? Im alten Brauch: Handschlag auf Kaufmannsehre, bindend, verläßlich, im gegenseitigen Vertrauen.


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Montag, 8. Juli 2002

Willst du ...




Willst Du in meinem Himmel mit mir Leben,
so oft du kommst, er soll dir offen sein ...

(aus die "Teilung der Erde" Schiller)

Nicht jeder erträgt Offenheit und Kreativität. Jeder braucht ein Stück Erde, in die die Wurzeln schlagen können. Nur wenige haben die Fähigkeit der Mangroven oder sind so genügsam wie Flechten.


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